Anlässlich der Auftaktveranstaltung des Fortbildungsjahres 2018/19 an der PH OÖ unter dem Titel "Auf Takt - Frei denken" stellen Schülerinnen und Schüler der 5.Klassen Ergebnisse aus dem Unterricht in Textilem Gestalten aus.
Ausgangspunkt für den Gestaltungsprozess waren Sprichwörter, Redewendungen, Begriffe oder Metaphern, welche in einer Beziehung zu textilen Elementen in der Lebenswelt stehen. Dabei wird deutlich, auf welch bunte und vielfältige Weise unsere Sprache von der Geschichte der Textilien geprägt wurde und wie variantenreich in der Alltagssprache auch gegenwärtig die Beziehungen zu textilen Objekten oder Materialien sind.
Einige Beispiele aus dem riesigen Reservoir dieser Redewendungen:
der rote Faden/den Faden verlieren/am seidenen Faden hängen/die Reißleine ziehen/den Kopf aus der Schlinge ziehen/schnurstracks/verflixt und zugenäht/ in etwas verstrickt sein/der letzte Vorhang/mit jemandem unter einer Decke stecken/das Ass im Ärmel/von den Socken sein/das Segel streichen/an einem Strang ziehen/eine weiße Weste tragen/etwas unter den Teppich kehren/...
Die Schülerinnen und Schüler wählten eine für sie besonders interessante Redewendung und begannen diese auf eine persönliche Weise zu interpretieren. Ziel war dabei, mit textilen Materialien und Techniken ein Objekt zu schaffen in dem sich ihre theoretische Auseinandersetzung wieder verdichten sollte.
Die Ergebnisse dieses Prozesses sind, auf ihre je eigene Weise, von den Ausgangspunkten in der Sprache mehr oder weniger unabhängig geworden. Es entstanden Objekte, welche in ihrer Beschaffenheit, in der Wirkung der verwendeten Materialien und deren Verbindung, nun nicht mehr nur einfach eine „Übersetzung“ von Sprache in ein Objekt zeigen, sondern für interessiere Betrachter/innen wieder zum Ausgangspunkt für Reflexionen und Ideen werden können.
