Jüdisches Wien Eine Exkursion in die Leopoldstadt

Klasse

Klasse 3A

Zeitraum

von 29. Oct 2019
bis 29. Oct 2019

Kooperation

Religionsunterricht katholisch Mag. Kaltseis Auer und Deutschunterricht Mag. Hardt-Stremayr

Am 29.10. unternahm die 3a Klasse im Rahmen des Religionsunterrichts (fächerübergreifend mit Deutsch) eine Exkursion ins jüdische Wien, Leopoldstadt.

Wir bekamen einen Einblick in jüdisches Leben heute, folgten dem durch Gedenktafeln markierten „Weg der Erinnerung” und besuchten den Stadttempel.

Die Leopoldstadt war traditionell ein Bezirk, in dem viele jüdische Wiener/innen lebten. Vor der Machtergreifung durch die Nazis stammte mehr als 40 Prozent der Bevölkerung aus jüdischen Familien. Es gab ein blühendes jüdisches Leben hier, eine Reihe von jüdischen Bühnen, Kaffeehäuser, jüdische Schulen, Synagogen und Bethäuser.

Dieses Leben wurde mit einem Schlag vernichtet, die jüdischen Männer, Frauen und Kinder ihrer Rechte, ihrer Habe und wenn ihnen die Flucht nicht möglich war, auch ihres Lebens beraubt.

30.000 Menschen die hier gelebt haben, sind deportiert und ermordet worden. Diese Zahl beinhaltet auch die Menschen, die gezwungen wurden, ihre Wohnungen in anderen Wiener Bezirken, in Niederösterreich und dem Burgenland zu verlassen und sich hier in Sammelwohnungen einzufinden.

Der „Weg der Erinnerung durch die Leopoldstadt“ führt zu vielen für das frühere jüdische Leben in der Leopoldstadt bedeutsamen Orten und macht die Geschichte der Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung sichtbar.

Er berührt den Alltag des jüdischen Lebens und er gedenkt beispielhaft der vielen Menschen, die hier gelebt haben.

Den Abschluss bildete ein Besuch in der Synagoge (Stadttempel) in der Seitenstettengasse im 1. Bezirk, 1825/26 erbaut von Josef Georg Kornhäusel.

Kornhäusel war der bedeutendste Architekt des Wiener Biedermeier und entwarf auch die Inneneinrichtung und Kultgeräte.

Da damals nur katholische Gotteshäuser direkt an der Straße stehen durften, wurde die Synagoge in einen Wohnblock eingepasst und konnte somit als einzige unter Wiens 94 jüdischen Synagogen und Bethäusern die Novemberpogrome 1938 (9./10. November 1938) unversehrt überstehen.

Verantwortlich für Text, Bild und Downloads: Mag.a Caroline Wagner